Einführung

Sachinformation und didaktische Perspektive

Die Klimakrise ist eine der großen Herausforderungen der Menschheit. Die Hauptursache für die aktuelle rasante Erderhitzung ist der Mensch, mit der Verbrennung fossiler Brennstoffe für Industrie, Landwirtschaft, Verkehr, Energie etc. Die klimatischen Veränderungen haben drastische Auswirkungen auf unser Ökosystem und auf unsere Gesellschaften. Gerade auch junge Menschen interessieren sich verstärkt für diese Thematik. Dieses Modul lädt dazu ein, sich mit Fragen von Klimaschutz, Klimagerechtigkeit und Klimaaktivismus zu beschäftigen.

Es geht in diesem Modul nicht primär darum, Fachwissen zum Klimawandel zu vermitteln (das wird in vielen Schulbüchern und Lernmaterialien ohnehin thematisiert). In den hier beschriebenen Übungen stehen Diskussion und Reflexion im Vordergrund. Manche der S*S haben sich möglicherweise bereits intensiv mit der Klimakrise beschäftigt. Dieses Expert*innen-Wissen innerhalb der Klasse einzubeziehen, entspricht dem Ansatz der Peer Education.

Erwartete Kompetenzen

Kompetenzen
  • Methodenkompetenz: Umgang mit Quellen; Texte und Bilder verstehen und analysieren
  • Kommunikative und soziale Kompetenz: Argumente formulieren und in der Gruppe austauschen
  • Urteilskompetenz: fundierte Meinungen und Urteile bilden
  • Sachkompetenzen: Wissen über globale Zusammenhänge erwerben
Lehrplanbezug
Klimawandel/-krise/-schutz, Umwelt(schutz), Umweltbildung, Globalisierung, Weltwirtschaft, Menschenrechte, Umgang mit Ressourcen und Rohstoffen, Erde als Lebens- und Wirtschaftsraum, Nachhaltigkeit, Konsum, zivilgesellschaftliches Engagement
  • Play
Empfohlenes Alter 12-16
Zeitrahmen 6 x 45 Min.
Benötigte Materialien „Ja“- und „Nein“-Zeichen; Aussagen, zu denen die Schülerinnen und Schüler sich positionieren sollen; Papier; Stifte; Stühle (so viele wie es Schülerinnen und Schüler gibt); Luftballons oder andere Gegenstände als Symbol für CO2-Emissionen (so viele wie es Schülerinnen und Schüler gibt); große Weltkarte; Brettspielsteine, Münzen (Spielgeld) und kleine schwarze Plastikplättchen (jeweils in gleicher Anzahl); Geräte mit Internetzugang für die Recherche der Schüler und Schülerinnen organisieren oder zusätzliches ausgedrucktes Material zu den vorgestellten Klimaaktivist:innen (M7); Atlanten oder Zugang zu einer Online-Karte (wie Open Street Map oder Google Maps); Eventuell Material für Postergestaltung vorbereiten: Papier Größe A1, Stifte, Scheren, Klebstoff; Computer mit Internetzugang und Projektor; ein Ausdruck einer Karte, die die Umgebung jedes Schülers (oder jeder Gruppe) zeigt; Smartphones/Computer mit Internetzugang für die Schülerinnen und Schüler;
Beschreibung Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich mit Fragen der Klimagerechtigkeit. Sie lernen Klimaaktivist*innen weltweit kennen und erstellen eine Karte der Initiativen in ihrer Umgebung
Fach / Themenfeld Geografie Wirtschaftskunde Wissenschaft Politik Ethik/Religion Sozialkunde/Gesellschaftslehre Philosophie Sprache

Ablaufplan

Abkürzungen:

  • A = Aktivität
  • D = Diskussion
  • GA = Gruppenarbeit
  • IW = Individuelle Arbeit
  • HA = Hausaufgabe
  • PA = Partnerarbeit
  • VL = Vorbereitung (Lehrkraft)
  • = Schüleräußerungen
  • SP = Schülerpräsentation
  • LV = Lehrervortrag

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Phase Inhalt Medien, Material

Was ist Ihre Ansicht?
(10 Min.)

  • D
  • A
Vorbereitung
  • Ein Blatt Papier mit “JA“ und ein Blatt Papier mit „NEIN“ beschriften.
  • Die Lehrperson bereitet Aussagen zur Positionierung vor.
  • Die Lehrperson hat die Begriffsdefinitionen sowe Diskussionen über den Begriff Klimakrise (M1) gelesen
Einstieg
  • Schritt 1 An gegenüberliegenden Seiten des Raums hängt die Lehrkraft die Schilder „JA“ und „NEIN“ auf. Die Lehrkraft liest Aussagen vor. Die Schüler und Schülerinnen positionieren sich entlang einer gedachten Linie zwischen „JA“ und „NEIN“, je nachdem, wie sehr sie der Aussage zustimmen. Nach jeder Aufstellung holt die Lehrperson kurze Statements von einzelnen Schüler und Schülerinnen ein: Warum hast du dich dort positioniert? So werden verschiedene Einstellungen sichtbar. Die Aussagen werden nicht bewertet. Es geht nicht um "richtig" oder "falsch", sondern um das Sichtbarmachen von Einstellungen und Erfahrungen.
  • Schritt 2 Mögliche Aussagen:
    • Das Thema Klima interessiert mich persönlich.
    • Ich habe schon einmal bewusst etwas getan, um das Klima zu schützen.
    • In der Gesellschaft ist viel Wissen über den Klimawandel vorhanden.
    • Ich glaube, dass die Menschen genug tun, um den Klimawandel aufzuhalten.
Zusatzmaterial
  • „Ja“- und „Nein“-Zeichen
  • Aussagen, zu denen die Schülerinnen und Schüler sich positionieren sollen

Was ist eigentlich Klimawandel / Klimakrise?
(30 Min.)

  • GA

Was genau ist der Klimawandel? Wir begegnen dem Begriff im Alltag häufig, aber was steckt genau dahinter? In dieser Übung werden einzelne Ansichten über mehrere Schritte zu einer Klassendefinition zusammengeführt.

  • Schritt 1 Jede Person bekommt ein leeres Blatt Papier. Aufgabe ist, in max. 2-3 Sätzen eine Definition für „Klimawandel“ aufzuschreiben. Dabei sollen keine Smartphones benutzt werden. Wichtig sind die eigenen Gedanken der Schülerinnen und Schüler.
  • Schritt 2 Je zwei Personen bilden eine Kleingruppe. Ihre Aufgabe ist, aus beiden Definitionen eine gemeinsame zu formulieren. Auf welche Aspekte können sich beide einigen? Hier ist es wichtig, miteinander zu sprechen und Kompromisse zu finden. Die Definitionen dürfen wieder nur 2-3 Sätze lang sein.
  • Schritt 3 Nun bilden zwei Kleingruppen eine größere Gruppe und entwickeln aus den beiden Definitionen eine gemeinsame.
  • Schritt 4 Dieser Schritt wird so oft wiederholt, bis man entweder zwei gegenüberstehende Definitionen hat oder eine einzige für die gesamte Klasse. Der Vorteil von zwei Definitionen wäre, dass Gemeinsamkeiten und Unterschiede diskutiert werden können. Falls sich die Klasse dagegen auf eine gemeinsame Definition einigen kann, ist dieser Konsens eine gute verbindende Grundlage für die kommenden Stunden. Die gemeinsame(n) Definition(en) werden vorstellt und in der Klasse sichtbar aufgehängt.
Zusatzmaterial
  • Papier
  • Stifte

Reflexion über Gelerntes
(5 Min.)

  • D
  • Schritt 1 Gemeinsame Reflexion des Prozesses. Mögliche Fragen dazu sind:
    • Wie ist es euch mit der eigenen Definition ergangen?
    • Ist es euch schwer gefallen, euch auf die neue Situation immer wieder einzulassen, wenn die Diskussionsgruppe größer wurde?
    • Gab es „schwierige“ und „leichtere“ Gesprächspartner:innen? Woran lag das?
    • Wie hat sich die Diskussion verändert, je größer die Gruppe wurde?
    • Kannst du dich mit dem Endergebnis identifizieren? Warum? Warum nicht?
  • Schritt 2 Die Lehrkraft kann Aspekte ergänzen, die ihr noch wichtig erscheinen und in den Definitionen der Schüler und Schülerinnen fehlen (Anregungen im Material M1).
M1
Definitionen und Diskussion von Begriffen im Zusammenhang mit der Klimakrise
Phase Inhalt Medien, Material

Weltspiel der CO2-Emissionen
(35 Min.)

  • GA
  • A
Vorbereitung
  • Schritt 1 Die Lehrperson hat die Hintergrundinformation zu dem Weltspiel (M4) und zu Klimagerechtigkeit (M5) gelesen.
  • Schritt 2 Weltspiel mit Aufstellung der Schülerinnen und Schüler im Raum vorbereiten:
    • Kontinente (M2) auf Papier ausdrucken und im Raum verteilen.
    • Proportionale Verteilungen entsprechend der Anzahl der Schüler und Schülerinnen ausrechnen. Richtwerte sind im statistischen Datenblatt (M3) zu finden (in Prozent und für 10, 15, 20, 25 oder bis zu 30 Teilnehmende).
    • Stühle und Luftballons (oder andere Gegenstände) in gleicher Anzahl wie Schüler und Schülerinnen vorbereiten.
      ODER:
      Weltspiel mit Weltkarte und Spielfiguren:
    • Große Weltkarte zum Auflegen vorbereiten.
    • Spielfiguren, Münzen und Kunststoffplättchen in gleicher Anzahl vorbereiten (z.B. je 30 Stück).
Einstieg

Zahlen und Daten können etwas abstrakt wirken und die Vorstellungskraft übersteigen. Das Weltspiel macht Statistiken anschaulich.

  • Schritt 1 Weltbevölkerung

    Die Schüler und Schülerinnen verkörpern 100% der gesamten Weltbevölkerung. Sie stellen sich so zu den Kontinenten, wie es ihrer Vorstellung der quantitativen Verteilung der Weltbevölkerung entspricht. Anschließend nennt die Lehrkraft die tatsächliche Verteilung der Bevölkerung auf die Kontinente (umgerechnet auf die Anzahl der Schüler und Schülerinnen). Die Schüler und Schülerinnen verändern ihre Positionen, so dass sie die tatsächliche Verteilung darstellen.

    Die Lehrperson kann die S*S mit folgenden Fragen zur Reflexion anregen:

    • Überrascht euch die Zahl der Menschen in einer gewissen Region? Warum?
    • Was könnte der Grund dafür sein, dass wir in unseren Köpfen ein gewisses Bild von der Verteilung der Weltbevölkerung haben (z.B. Bilder aus den Medien etc.)?

  • Schritt 2 Welteinkommen

    Im Raum gibt es gleich viele Stühle wie Schülerinnen und Schüler. Die Stühle stellen das gesamte Welteinkommen dar (gemessen am Bruttonationaleinkommen, BNE). Die Schülerinnen und Schüler verteilen die Stühle so auf die Kontinente, wie sie die Verteilung des Welteinkommens zwischen den Regionen einschätzen. Anschließend nennt die Lehrkraft die tatsächliche Verteilung und die Stühle werden entsprechend umgestellt.

    Anschließend verteilen sich die S*S selbst wieder auf die Kontinente, entsprechend der Weltbevölkerung. Sie versuchen, auf den verfügbaren Stühlen ihres Kontinents Platz zu nehmen. Einige Schüler und Schülerinnen haben viele Stühle zur Verfügung (z. B. in Europa, wo relativ großer Wohlstand auf relativ wenige Menschen verteilt ist). In anderen Regionen gibt es hingegen weniger Stühle als Schüler und Schülerinnen (z. B. in Asien, Afrika). Die ungleiche Verteilung des Einkommens wird sichtbar und erlebbar.

    Die Lehrperson kann die S*S mit folgenden Fragen zur Reflexion anregen:

    • Wie geht es euch mit dieser Verteilung?
    • Was könnten die Ursachen für die ungleiche Verteilung des Einkommens zwischen den Regionen sein?

  • Schritt 3 CO2-Ausstoß

    Die Schüler und Schülerinnen erhalten Luftballons und blasen diese auf (so viele wie SchülerInnen). Diese Luftballons stellen den weltweiten CO2-Ausstoß dar. Die Schülerinnen und Schüler verteilen die Luftballons auf den Kontinenten, wie sie die Verteilung des weltweiten CO2-Ausstoßes einschätzen. Die Lehrperson nennt daraufhin die tatsächliche Verteilung und die Aufteilung wird korrigiert. Anschließend verteilen sich die Schüler und Schülerinnen wieder selbst entsprechend der Weltbevölkerung auf die Kontinente. Wie viele Luftballons verbrauchen die einzelnen Kontinente im Verhältnis zu Bevölkerung?

    Die Lehrperson kann die S*S mit folgenden Fragen zur Reflexion anregen:

    • Was denkt ihr über die Verteilung des CO2-Ausstoßes im Verhältnis zum Welteinkommen und zur Weltbevölkerung?
    • Was könnten Gründe für diese Verteilung sein?

    Hinweis

    • Die Lehrperson sollte sich bewusst sein, dass bei diesem Spiel stark vereinfacht und verallgemeinert wird. Hintergrundinfos zur Relativierung der Zahlen in der gemeinsamen Nachbesprechung sind in Material M4 zu finden. Diese Informationen können helfen, die Zahlen in den richtigen Kontext zu setzen.

    Alternative Variante der Durchführung:

    • Eine große Weltkarte aus Stoff oder Papier in der Mitte des Raumes auflegen. Auf dieser verteilen die Schüler und Schülerinnen die Weltbevölkerung (Spielfiguren), das Welteinkommen (Spielmünzen) den CO2-Ausstoß (schwarze Plättchen), entsprechend des oben beschriebenen Ablaufs. Je mehr Figuren verwendet werden, desto genauer ist die statistische Aufteilung. Im Datenblatt findet sich die Verteilung in Prozentangaben (100 Spielfiguren), sowie umgerechnet auf 10, 15, 20, 25 oder 30 Spielfiguren.

M2
Kontinente für das Weltspiel
M3
Statistisches Datenblatt zum Weltspiel
M4
Hintergrundinformationen zum Weltspiel
Zusatzmaterial
  • Stühle (so viele wie es Schülerinnen und Schüler gibt)
  • Luftballons oder andere Gegenstände als Symbol für CO2-Emissionen (so viele wie es Schülerinnen und Schüler gibt)
  • große Weltkarte
  • Brettspielsteine, Münzen (Spielgeld) und kleine schwarze Plastikplättchen (jeweils in gleicher Anzahl)

Abschlussphase
(10 Min.)

  • LV
  • Die Lehrperson fasst zusammen, was der Begriff Klimagerechtigkeit bedeutet. Dabei die Schüler und Schülerinnen und deren Vorwissen aktiv einbeziehen! Anregungen dazu bietet Material M5.
M5
Hintergrundinformation Klimagerechtigkeit
Phase Inhalt Medien, Material

Einführungsphase
(5 Min.)

  • LV
Vorbereitung
  • Die Lehrperson zeigt ein Foto von Greta Thunberg (M6) ausgedruckt oder auf einem digitalen Gerät.
  • Kurzportraits der Klima-Aktivist:innen (M7) und Arbeitsblatt Klimaaktivist:innen (M8) ausdrucken.
  • Geräte mit Internetzugang für die Recherche der Schüler und Schülerinnen organisieren.
  • Falls eine selbstständige Recherche der Schüler und Schülerinnen nicht möglich ist, bereitet die Lehrkraft weitere Materialien zu den ausgewählten Klimaaktivist:innen vor und bringt die Unterlagen ausgedruckt mit.
  • Atlanten oder Zugang zu einer Online-Karte.
  • Eventuell Material für Postergestaltung vorbereiten: Papier Größe A1, Stifte, Scheren, Klebstoff.
  • Eventuell Computer und Beamer zum Herzeigen von Präsentationen vorbereiten.
Einstieg
  • Schritt 1 Die Lehrperson zeigt ein Foto von Greta Thunberg (M6) und fragt die Schüler und Schülerinnen, was sie über diese Person wissen (Klimaaktivistin aus Schweden, begann allein freitags vor dem Parlament zu demonstrieren, daraus entstand weltweite Bewegung “Fridays For Future”).
  • Schritt 2 Anschließend erklärt die Lehrperson, dass es neben Greta Thunberg weltweit viele junge Menschen gibt, die sich für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit einsetzen.
M6
Foto von Greta Thunberg

Gruppenarbeit
(60 Min.)

  • GA
  • Schritt 1 Schüler und Schülerinnen bilden Kleingruppen. Jede Gruppe erhält das Kurzportrait einer Klimaaktivist:in (M7) und ein Arbeitsblatt (M8).
  • Schritt 2 Die Personen, die in diesen Materialien als Beispiele für Klimaaktivismus vorgestellt werden, sind:

    • Adenike Oladosu – Nigeria
    • Vanessa Nakate – Uganda
    • Marinel Ubaldo – Philippinen
    • Ridhima Pandey – Indien
    • Amariyanna "Mari" Copeny – USA
    • Helena Gualinga – Ecuador
    • India Logan-Riley – Aotearoa (Neuseeland)
    • Neeshad Shafi – Katar

    Hinweis

    • Hinweise für die Lehrperson: Da es unzählige Klimaaktivist:innen gibt, ist eine Auswahl der Personen immer etwas willkürlich. Primäres Kriterium war hier, dass Menschen aus verschiedene Weltregionen vertreten sind. Die Liste kann natürlich beliebig ergänzt oder verändert werden. Eventuell auch ein:e Klimaaktivist:in aus dem eigenen Land ergänzen.

  • Schritt 3 Die Gruppen recherchieren, wie sich „ihre“ Person für Klimaschutz einsetzt und zum jeweiligen Land, in dem diese aufgewachsen ist. Abhängig von der digitalen Kompetenz, der technischen Ausstattung und den Englisch-Kenntnissen, können die Schüler und Schülerinnen selbstständig im Internet zu den Klimaaktivist:innen recherchieren. Einblicke in die Sicht der Aktivist:innen, bieten etwa deren Profile in den sozialen Medien (z.B. Twitter oder Instagram). Auch Youtube-Videos von öffentlichen Reden (etwa bei Klimagipfeln), können Auskunft über ihre Anliegen bieten.
  • Schritt 4 Wenn die Voraussetzungen für eine eigenständige Recherche nicht gegeben sind, kann die Lehrperson Informationen zu den einzelnen Aktivist:innen vorab zusammenstellen und den Schüler und Schülerinnen ausgedruckt zur Verfügung stellen.
  • Schritt 5 Die Schüler und Schülerinnen gestalten eine kurze Präsentation mit den wichtigsten Ergebnissen der Recherche zu „ihrer“ Person. Die Art der Präsentation kann die Lehrkraft für alle Gruppen einheitlich vorgeben oder den Schüler und Schülerinnen selbst überlassen (z.B. ein Poster malen/schreiben/bekleben oder eine Präsentation am Computer gestalten).
M7
Kurzportraits Klimaaktivist:innen
M8
Arbeitsblatt Klimaaktivist:innen
Zusatzmaterial
  • Geräte mit Internetzugang für die Recherche der Schüler und Schülerinnen organisieren oder zusätzliches ausgedrucktes Material zu den vorgestellten Klimaaktivist:innen (M7)
  • Atlanten oder Zugang zu einer Online-Karte (wie Open Street Map oder Google Maps)
  • Eventuell Material für Postergestaltung vorbereiten: Papier Größe A1, Stifte, Scheren, Klebstoff

Präsentation
(20 Min.)

  • SP
  • Jede Gruppe hält eine kurze Präsentation (ca. 5 Minuten, abhängig von der Anzahl der Gruppen), mit der sie der ganzen Klasse die interessantesten Ergebnisse ihrer Recherche vorstellen.
Zusatzmaterial
  • Computer mit Internetzugang und Projektor

Reflexion über Gelerntes
(5 Min.)

  • D
  • Anschließend erfolgt eine gemeinsame Reflexion. Mögliche Fragen:
    • Was haben die vorgestellten Personen gemeinsam? Was unterscheidet sie?
    • Wofür setzen sie sich ein? Warum?
    • Wie werden sie aktiv?
    • Was hat euch überrascht / beeindruckt?
    • Was spricht euch an? Was nicht?
    • Kennt ihr weitere Aktivist:innen?
Phase Inhalt Medien, Material

Einführungsphase
(15 Min.)

  • D
Vorbereitung
  • Die Lehrperson druckt für alle Schüler und Schülerinnen je eine Karte der Region aus (z.B. von Open Street Maps oder Google Maps).
  • Geräte mit Internetzugang für Schüler und Schülerinnen bereitstellen.
Einstieg

In dieser Übung erforschen die Schüler und Schülerinnen, was sich in ihrer unmittelbaren Umgebung in Sachen Klimaschutz so alles tut.

  • Schritt 1 Zunächst sammelt die Klasse gemeinsam Ideen: Was trägt alles zum Klimaschutz bei? Wo wird das in unserer Umgebung sichtbar? Ziel dabei ist, zu zeigen, wie breit das Thema gesehen werden kann. Mögliche Beispiele:
    • Mobilität: Fuß- und Radwege, öffentlicher Verkehr
    • Energie: Solaranlagen auf dem Dach
    • Grünräume: begrünte Dächer, Parks, Gemeinschaftsgärten etc.
    • Konsum: Flohmärkte und Second-Hand-Shops, Handwerks- und Reparaturbetriebe, die Kleider, Schuhe oder Computer reparieren (Gebrauchtes kaufen & reparieren schont Ressourcen)
    • Ernährung: Läden oder Wochenmärkte mit regionalen und/oder biologischen Produkten, Betriebe, die bei Initiativen gegen Lebensmittelverschwendung mitmachen
    • Abfall: Sammel- und Recyclingstellen
    • Vereine und Initiativen im Bereich Klima- und Umweltschutz

Forschungssitzung
(60 Min.)

  • GA
  • A
  • Schritt 1

    Die Schüler und Schülerinnen bekommen eine Karte der Umgebung (der Gemeinde oder des Stadtteils). Ihre Aufgabe ist, zu recherchieren, wer und wie in ihrer Umgebung zum Klimaschutz beiträgt. Die Recherche kann alleine oder in Kleingruppen stattfinden, am Computer/Smartphone oder auch als Exkursion direkt vor Ort, im Unterricht oder als Hausaufgabe (je nach verfügbarer Zeit).

    Hinweis

    • Wird die Recherche zu Klimainitiativen als Exkursion vor Ort geplant, so brauchen die Schüler und Schülerinnen wahrscheinlich mehr Zeit zur Verfügung.

  • Schritt 2 Die Schüler und Schülerinnen verzeichnen alle möglichen Initiativen, Aktionen oder Einrichtungen, welche das Klima und die Umwelt schützen, in der ausgedruckten Karte. Je schöner und bunter die Karten werden, desto lieber nimmt man sie zur Hand.
Zusatzmaterial
  • ein Ausdruck einer Karte, die die Umgebung jedes Schülers (oder jeder Gruppe) zeigt
  • Smartphones/Computer mit Internetzugang für die Schülerinnen und Schüler

Reflexion über Gelerntes
(15 Min.)

  • D
  • Schritt 1 Sind die Karten fertig, werden diese in der Klasse aufgehängt. Die Schüler und Schülerinnen haben die Aufgabe, sich alle Karten anzusehen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede festzustellen.
  • Schritt 2 Gemeinsam im Plenum werden die Initiativen grob zusammengetragen und einzelne besprochen, die die Schüler und Schülerinnen besonders kreativ, wichtig, wirkungsvoll etc. finden.
  • Schritt 3 Mögliche Fragen zur Nachbesprechung:
    • Welche Aktionen oder Initiativen haben euch besonders angesprochen / überrascht?
    • Was habt ihr Neues gelernt?
    • Über welche Aktionen wollt ihr mehr herausfinden?
    • Gibt es Initiativen, bei denen ihr euch selber gerne einbringen würdet?
Phase Inhalt Medien, Material

Folgeprojekt

  • A

Die Beschäftigung mit der Klimakrise kann für die Jugendlichen beängstigend oder frustrierend sein. Gemeinsames Aktivwerden kann helfen, Gefühlen von Ohnmacht und Frustration entgegenzuwirken.

Falls die Klasse (oder Teile davon) selbst aktiv werden möchte, braucht es allerdings die zeitlichen Ressourcen und Unterstützung der Lehrpersonen für die Umsetzung. Bei der Planung und Umsetzung einer Aktion / Projekts, können die Schüler und Schülerinnen auch wertvolle Kompetenzen im Sinne des Projektmanagements erwerben.

Vorbereitung
  • Ausreichende Projektplanungsbögen (M9) ausdrucken.
Einstieg
  • Schritt 1 Möglicher Ablauf eines Projekts/einer Aktion:
    • Die Lehrperson fragt die Schüler und Schülerinnen, ob sie gemeinsam als Gruppe etwas für Klimagerechtigkeit tun möchten
    • Ideensammlung: Was wollen wir tun? Inspiration und Anknüpfungspunkte kann die Karte der Initiativen bieten (Lesson 5&6), oder die Klimaaktivist:innen (Lesson 3&4).
    • Projektplanung: Die Schüler und Schülerinnen erarbeiten Ziele, den zeitlichen Rahmen, finanzielle Ressourcen, Zuständigkeiten, Kooperationspartner:innen, konkrete Schritte der Umsetzung,… (siehe M9 Projektplanungsbogen).
    • Projektumsetzung
    • Reflexion: Was ist gelungen? Was nicht? Was lernen wir daraus? Wie geht es jetzt weiter? Was nehmen wir mit?

Hinweis

  • Wichtig ist bei der Diskussion der Handlungsmöglichkeiten, stets klar zu machen: Jede und jeder ist wichtig. Aber gemeinsam erreichen wir mehr. Vor allem aber müssen wir die Entscheidungsträger:innen in Politik und Wirtschaft dazu bewegen, etwas zu tun! Denn auf individueller Ebene allein lassen sich diese großen globalen Herausforderungen nicht lösen. Klimagerechtigkeit erfordert gemeinsames politisches Handeln.

M9
Projektplanungsbogen